Das bin ich

Nacht der Angst

Anime: Fairy Tail
Hauptcharakter: Levy McGarden
Disclaimer: Die Personen gehören Hiro Mashima - die Geschichte ist eine Eskalation meiner Phantasie.

Anmerkung: Wilde Spekulationen über Levys Vergangenheit. Nichts für schwache Nerven.
Ich bin eindeutig eine Drama-Queen
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~Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.~
(Johann Heinrich Pestalozzi)


Kapitel 1 Nacht der Angst



Unruhig rollte sie sich auf dem Laken hin und her. Die Decke, die bereits zu zwei Dritteln auf dem Boden lag, fest umklammert, zuckte das Mädchen unruhig im Schlaf. Immer wieder zog sie ihre Beine bis zu ihrem Kinn, nur um sie dann hastig wieder von sich weg zu strecken. Ein leises Wimmern entfloh ihrer Kehle und erstarb kurz darauf wieder. Hinter den geschlossenen Augen wanderten ihre Pupillen ungleichmäßig hin und her.
Ihr Bett stand vor einem großen Fenster durch das der helle Mond das kleine Zimmer schwach beleuchten konnte. Riesige Regale standen an den Wänden, übervoll mit Büchern und selbst der kleine Schreibtisch war verdeckt mit Papieren und Schriftrollen. Das silbrige Licht des Mondes tauchte den Raum in eine friedliche Atmosphäre. Die Ruhe der Nacht legte sich behutsam über das Zimmer.
Ein spitzer Schrei durchbrach die Stille du das Mädchen saß senkrecht in ihrem Bett. Ihre Augen immer noch geschlossen, zuckte sie panisch und viel rücklings zurück auf ihr Kissen. Unkontrolliert zitternd wickelte sie sich fest in ihre Decke und schnaubte unregelmäßig. Sie hatte einen Alptraum.


Es ist mitten in der Nacht. Die fünfjährige Blauhaarige konnte mal wieder nicht schlafen und schlich sich auf leisen Sohlen in das Schlafzimmer ihrer Eltern. „Mama“ murmelt sie leise und rieb sich dabei mit dem Handrücken über ihre Augen.
„Mama ich hab Angst“ Die große Blondine lächelte ihre Tochter verschlafen an und hob die Decke mit ihrem rechten Arm hoch.
„Na komm her Süße, du kannst heute Nacht bei uns schlafen“ flüsterte sie in das leise Schnarchen ihres Mannes. Die Kleine krabbelte zu ihren Eltern in das große Himmelbett und kuschelte sich ganz dicht an ihre Mutter.
„Hast du schlecht geträumt?“ die zierliche Frau war sehr besorgt um ihre Tochter. In letzter Zeit kam es häufiger vor, dass sie nachts nicht alleine schlafen wollte. Ihr Kind fest im Arm drehte sie sich vorsichtig zu ihrem Mann um. Sein dunkelblaues Haar lugte aus der Decke heraus und ein rhythmisches Atmen war zu hören. Sie wunderte sich immer wieder, wie fest ihr Liebster träumte.
„Da waren diese Männer, sie benutzten Magie, genau wie Papa“
Entnervt schnaubend rollte die junge Frau ihre Augen. Sie wusste nun, wovor ihre Tochter solche Angst hatte.

Im Gemeindesaal des kleinen Dorfes steht ein kleiner Übertragungslacrima. In letzter Zeit häufen sich die Probleme mit einer dunklen Gilde, die sich nachts über Städte und Dörfer hermacht, sie ausplündert und nur selten Überlebende zurücklässt.
„Schatz, hast du sie wieder mit zu einer Versammlung genommen?“ Sachte weckte sie ihren Mann, indem sie ihren Ellenbogen in seine Taille stieß.
„Mhhh?“ Verschlafen drehte sich der Familienvater um und erhaschte einen Blick in die verängstigt glänzenden Augen seiner kleinen Tochter.
Stumm nickte er und bereute seine Tat vom Nachtmittag sofort. Er war führendes Mitglied der Dorfgemeinschaft und musste somit an jeder Versammlung teilnehmen. Um seiner Frau den freien Nachmittag zu gönnen, hat er seine kleine Prinzessin einfach mitgenommen. Es war nichts ungewöhnliches, schließlich laufen dort öfters kleine Kinder herum. Doch dass sie die Bilder so verängstigten, das wollte er nicht.
Behutsam strich er seiner Tochter übe das glänzende veilchenblaue Haar. „Wir sind doch bei dir, da kann dir gar nichts passieren.“ Er rang sich ein Lächeln ab.
Tief in seinem Inneren besorgte ihn die Situation sehr, denn die dunkle Gilde näherte sich ihrem Dorf mit rasender Geschwindigkeit. „Nun schlaf mein Engelchen“ säuselte er und drehte seinen Frauen den Rücken zu. Nur wenige Sekunden später fiel er wieder in einen tiefen Schlaf.

Verträumt bestaunte das kleine Mädchen wieder einmal das sternenbedruckte Dach des Baldachins, welches im sanften Mondlicht wunderbar glitzert. Der dunkle Samt war bestickt mit abertausenden kleinen, funkelnden Perlen. Ihre Mutter hatte sich damals, während sie es mit mühevoller Handarbeit anfertigte, genauestens an die vielen Sternenkarten gehalten, die ihr Mann immer von den Missionen mitbrachte.
Das Kind liebte die Sterne, sie strahlten eine Ruhe aus. Während sie ihren Blick über den künstlich erschaffenden Nachthimmel gleiten ließ entspannte sich das kleine Mädchen und schloss langsam die Augen. Die Wärme ihrer Eltern gab ihr die nötige Sicherheit vor den Monstern und vor allem Bösen auf der Welt. Und während ihre Mutter ihr sachte über den Rücken streichelte schlief sie lächelnd ein.

*

Es ist immer noch Nacht, als die kleine Familie plötzlich von Schreien und grellem Licht geweckt wird. Verschlafen streckt die kleine Blauhaarige ihre Nase aus der Bettdecke und erhascht einen Blick auf das panisch wirkende Gesicht ihrer Mutter. Ihr Vater springt wie vom Blitz getroffen aus den Laken und zerrt seine Tochter hinterher.
„Los geht euch anziehen“ brüllte er seine Familie an und schritt zum Fenster.
Das kleine idyllische Bergdorf wirkte surreal. Überall brannten Hütten und Menschen liefen schreiend über die Straßen. „Beeilung“ Geistesabwesend und immer noch nach draußen schauend zog sich der Mann eine Hose und ein Shirt über. Mit einer Hand zeigte er seiner Frau an, dass sie sich beeilen sollte. Diese reagierte sofort, warf sich ein Kleid über und zerrte die Blauhaarige aus dem Schlafraum.
Völlig verwirrt ließ sich das kleine Mädchen durch die Wohnung schieben. Sie bekam kaum mit, wie ihre Mutter sie in ihr Zimmer verfrachtete und ihr ein blaues weites Kleidchen überzog, ebenso wenig bemerkte sie, wie sie ihr die weißen Schuhe in die Hand drückte. Unsanft am Handgelenk ziehen zerrte sie ihre Tochter hinter sich her, die Treppen hinunter und rannte zu ihrem Mann auf die Straße.

„Mama, Mama, Yukiko ist noch im Bett“ quengelte die Kleine und riss sich los. Ohne auf den Protest ihrer Eltern zu hören stürmte sie zurück ins Haus und die Treppen zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern zurück. Aufgelöst wühlte sie in Laken und Decken herum, bis sie das Objekt ihrer Begierde in ihren kleinen Händen hielt. Ein kleiner, weißer Stoffbär mit eisblauen Knöpfen als Augen. Ihre Mutter hatte ihn auf ihrer letzten Mission gekauft, noch bevor sie geboren wurde und seit sie denken kann, begleitet sie der Bär überall hin.
Plötzlich schlug ihr eine Hitze ins Gesicht und sie konnte die verzweifelten Rufe ihrer Mutter aus dem Erdgeschoss hören.

„Levy, Levy!!!!!“ doch als sie das Zimmer verließ stand sie vor einer brennenden Flammenwand. Tränen kullerten der fünfjährigen die Wangen hinab als sie zu schreien beginnt.
„Mama, hilf mir!“ Minuten vergehen, doch das Kind rührte sich nicht vom Fleck. Ihren kleinen Bären fest an ihre Brust gepresst. Sie hatte panische Angst, sie wollte nicht sterben, immerhin war sie erst fünf Jahre alt.
Kurz bevor die Flammen beginnen können, sich in den Saum ihres Kleides zu fressen, wurde sie an ihrer Schleife im Nacken zurück in das Zimmer gezogen.
Sie strauchelte und es fehlte nicht viel, dann wäre sie rücklings auf den Boden gefallen. Doch ein großer starker Arm hielt sie aufrecht und Stütze sie. Die angenehme Wärme die die Person ausstrahlte erfreute das Kinderherz.

Mit lautem Krachen fiel die Tür ins Schloss und sperrte vorerst die heiße Hölle aus. „Papa“, rief die Kleine erstaunt aus und sah in das tränenüberströmte Gesicht ihres Vaters.
„Levy was machst du denn“ er versuchte zu lächeln, doch in Anbetracht der Situation fiel es ihm deutlich schwer.
„Yukiko hat noch auf mich gewartet“ unter Tränen hielt sie ihrem Vater den Stoffbären unter die Nase. Kopfschüttelnd packte dieser sein Kind und drückte sie fest an sich.
„Das nächste Mal musst du aber unbedingt auf uns hören.“ Resigniert atmete der Großgewachsene aus und streichelte seiner Tochter vorsichtig über das Haar. „Versprochen“ murmelte das Kind in ihre Tränen und vergrub ihr Gesicht an der Brust ihres Vaters.

Vorsichtig kletterte er über das Fenstersims und krallte sich regelrecht in den Mauerröschen fest. Er hatte seine Frau immer dafür gehasst, dass sie auf diese dornigen Kletterranken an der Hauswand bestand, da sie unglaublich viel Arbeit machten, doch heute war er froh, eine Substanz zu haben, an der er sich festhalten konnte. Mit seinem Schatz auf dem Arm verließ das brennende Haus.
Immer wieder verlor er den Kontakt zur Hauswand und rutschte Zentimeter nach unten, die Dornen der Rosen bohrten sich dabei rücksichtslos in seine Arme und Hände.
Doch es war nicht wichtig.
Mit allem was er hatte, versuchte er seine Tochter zu schützen. Er drehte sie immer wieder seitlich, sodass sie keinen Hautkontakt mit dem stacheligen Gestrüpp hatte und schenkte ihr immer wieder flüchtige Küsse auf ihren Haaransatz. Aus schreckgeweiteten, haselnussbraunen Augen an starrte sie unentwegt zu ihrem Vater auf und begann langsam zu realisieren, was für einen Fehler sie mit ihrer Rückkehr zum Haus gemacht hatte. Sie schämte sich und eine Träne nach der nächsten lief ihre Wange entlang, bis das Shirt des Mannes völlig durchnässt war.
Endlich erreichten sie festen Untergrund und der Blauhaarige setzte seine Tochter vorsichtig auf dem Boden ab. Die Tränen liefen ihr immer noch wasserfallartig über die Wangen. Vorsichtig tätschelte er ihr den Kopf und durchstrubbelte ihre veilchenblaue Mähne.
Seine Frau faltete vor Erleichterung ihre Hände vor der Brust und trat näher an ihre Familie heran. Langsam sank sie auf die Knie und umarmte ihre Tochter. Diese bemerkte erst jetzt wie sehr ihre Mutter zitterte und immer wieder unter Tränen schluchzte.
„Gott sei Dank ist dir nichts passiert meine Kleine.“ Zärtlich küsste sie ihre Tochter auf die Stirn und ein schiefes lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Ihr Vater sah sich derweil um und erschrak. Das ganze Dorf stand in Flammen und die Menschen irrten weinend und nach ihren Angehörigen rufend auf den Straßen herum.
„Was ist hier los Kenzuki?“ rief er einem umherrennenden Dorfbewohner zu.
„Die Jugonos kommen McGarden-sama“ brüllte ihm der ältere Herr zu, der mit seinem Krückstock den Weg aus der Stadt suchte.
„Jugonos?“ die Stimme des kleinen Kindes war kaum zu hören. Verängstigt blickte sie in die Gesichter ihrer Eltern. Sie hatte diesen Namen schon mal gehört, auf der letzten Versammlung ihres Vaters ist er oft gefallen. Panik schrie aus den Augen ihrer Mutter, Besorgnis und Schrecken offenbarte das Gesicht ihres Vaters.
Hecktisch packten sie sie am Handgelenk und rannten mit ihr in den Wald hinaus. Hinter sich konnte das kleine Mädchen nur gequälte Schreie und angsterfülltes Gekreische hören. Hoffentlich ging es ihren Freundinnen gut.

Der sandige Weg führte sie ein Stück in den Wald hinein. Vor einem kleinen Fuchsbau blieben die drei stehen.
„Levy, du musst hier reinkriechen“ Während ihre Mutter sprach drehte sie ihren Kopf immer wieder in Richtung Stadt. Sie hatte Angst. Ihr Vater schob sie vorsichtig in den Bau und drückte sanft ihren Kopf hinunter.
„Bleib da drinnen bis wir dich holen.“
„Aber…“ setzte das Kind an, sie wollte nicht alleine zurückgelassen werden. „Schätzchen du hast es mir vorhin versprochen“ Der Tonfall ihres Vaters war sanft, jedoch schwirrte Verzweiflung unaufhörlich mit. Mit sanftem Druck schob er das Kind in die Erdhöhle und bedeckte den Ausgang mit Laub.
Es waren die letzten Worte an ihre Tochter bevor die beiden wieder verschwanden. Die fünfjährige konnte ihre Schatten ausmachen, die sich zurück in die Stadt bewegten.
Als Dorfvorstand musste ihr Vater die Bürger bis zum Schluss beschützen und er hatte nicht vor, sich vor seiner Aufgabe zu drücken. Nur die Sicherheit seiner Tochter war ihm wichtiger.

„Mama, Papa, lasst mich nicht allein“ wimmerte das kleine Mädchen.

Die Schreie in der Stadt durchdrangen den Wald bis zu ihrem Versteck. Sie konnte hören wie die Menschen um ihr Leben flehten. Wie Kinder kreischten und Frauen die Namen ihrer Männer riefen.
Sie lebte in einem kleinen Dorf. Zu jedem Namen hatte sie ein Gesicht vor Augen. Immer öfters überrannten sie Wellen der Angst und ließen ihren kleinen Körper zittern und schwanken. Immer öfters stockte ihr der Atem und sie hatte Mühe und Not, nach Luft zu ringen.
Als sie den Namen ihrer besten Freundin hörte konnte sie einen Schrei nicht mehr unterdrücken. Sekundenschnell presste sie ihre kleinen Hände vor den Mund und versuchte ihre Atmung wieder zu kontrollieren. Tränen liefen wie Sturzbäche ihre Wangen hinab und vermischen sich mit der losen Erde um sie herum.
Zitternd hockte sie in dem Loch und hoffte, dass ihre Familie sie schnell wieder holen kommen würde.

Stunden vergingen, als sie plötzlich Schritte hörte. Es waren viele Schritte, schwere Schritte. Vorsichtig lugte sie aus ihrem Versteck und erschauderte. Beide Hände vor den Mund gepresst versuchte sie, einen Schrei zu unterdrücken.
Vor ihr standen drei Männer. Sie alle waren schwer bewaffnet oder hatten glühende Magiekreise um sich herum. Das Mädchen kannte Magie, ihr Vater und ihre Mutter waren immerhin Magier und auch das halbe Dorf schien diese außergewöhnlichen Kräfte zu besitzen.
Tränen rannen an ihren Fingern hinunter und nur schwer konnte sie ein Schluchzen unterdrücken.
Einer der Männer hielt einen abgetrennten Kopf in der Hand. Die dreckigen Pranken waren in den dunkelblauen Haaren des Männerschädels vergraben. Unaufhörlich tropfte Blut auf den Waldboden.

„Papa“ formte sie stumm, als ein spitzer Schrei sie von dem Anblick losriss. Sie sah ihre Mutter, welche unsanft von den Männern zu Boden gestoßen wurde. Ihre Kleidung war zerfetzt und ihre weiße, seidige Haut mit Wunden übersäht. Völlig panisch stierte sie auf den Mann mit dem Kopf in der Hand.

„Wir haben euer Dorf ab gemeuchelt und deinen Mann getötet“ höhnisch lachend warf er ihr den Kopf ihres Mannes wie einen alten Fußball zu. Sie kreischte auf und ließ den Kopf los. Langsam rollte er auf den Fuchsbau zu und kam nur kurz davor zum stehen. Die toten, blauen Augen ihres Vaters schienen sie anzublicken.
Ein Tritt von dem Mann und der Kopf kullerte weiter, tiefer in den Wald hinein.

„Und jetzt bist du an der Reihe Blondie“
Mit einem diabolischen Grinsen fiel der Mann über die zierliche Blondine her. Er riss ihr die letzten Fetzten vom Leib und griff nach ihren Handgelenken. Immer wieder schrie die junge Frau um Hilfe, doch ihre Rufe verebbten, als ihr die silbern leuchtende Klinge eine tiefe Wunde an ihrem Hals verpasste.

„Mama“, ihre Hände waren bereits nass und ihre Kehle brannte von den unterdrückten Schreien.

Mit weit aufgerissenen Augen musste das kleine Mädchen mit ansehen, wie die drei Männer ihre Mutter töteten und sie wie Dreck auf dem Waldboden liegen ließen.

„Das war die Letzte denke ich“ ein dunkles, donnerndes Lachen entfuhr den Männern.
„Sie hat uns das ganz schön schwer gemacht.“
„Die Magie der beiden, war nicht zu unterschätzen“
„Doch genützt hat es ihnen nichts“ wieder lachten die Männer auf, als der Waldboden plötzlich begann zu beben.
„Da kommt jemand“ hörte sie einen der drei sagen, als eine riesige Hand die drei gegen einen nahgelegenen Felsen schleuderte. Violette Flammen kreisten die Männer ein und eine Rauchschwade, zu einer großen Faust geformt, traf jeden einzelnen von ihnen.

„Jugono…“ Das kleine Mädchen konnte nichts mehr sehen. Ein unendlich großer Mann hat sich zwischen den Höhleneingang und die Männer positioniert.
„Heute habt ihr das letzte Dorf überfallen und die letzten Menschen getötet. Wir werden euch dem Rat übergeben“ Seine Stimme grollte wie der Donner, doch kam sie dem Kind nicht bösartig vor. Im Gegenteil, sie war die Stimme ihres Retters.
„Ich gebe euch nun, laut Gesetz, drei Sekunden um euch zu ergeben, ansonsten werde ich mein Urteil fällen“ der Mann sprach ernst und gewissenhaft.
An seinem rechten Zeigefinger begann eine helle, unglaublich schöne Magie zu strahlen.

„Drei“  die Männer lachten weiter und griffen die zwei umstehenden Magier an.

„Zwei“ gegen die boxende Rauchschwade hatten sie keine Chance.

„Eins“ Flammen kreisten sie ein, als der Riese weitersprach.

„Fairy Law hatsudou“

In ihren Augen brannte das Licht, jedoch fühlte es sich an ihrem Körper warm und ruhegebend an. Sie fasste Vertrauen in ihre drei Retter und traue sich aus dem Fuchsbau heraus. Endlich erlaubte sie sich zu schreien. Sie schrie so laut sie konnte, nach ihrer Mutter, nach ihrem Vater, sie weinte schluchzte und wimmerte. Ihr kleiner Körper wurde erfasst von einer Woge der Angst und des Schreckens, zitterte wie Espenlaub bis sie vor Erschöpfung zusammenbrach.

*

Als sie die Augen aufschlug war es immer noch Nacht, oder schon wieder. Sie wusste nicht, wie lange sie bewusstlos war.  Ängstlich blickte sie sich um. Sie lag auf einem Bett, in eine weiße Decke gehüllt. Ihre Schrammen waren verarztet worden. An einem Schreibtisch in der anderen Ecke des Raumes saß ein junger Mann.
„Wo bin ich?“ fragte sie zaghaft. Ihre Stimme zitterte.
„Du bist im Krankenzimmer einer Gilde.“ Gab der Mann freundlich lächelnd zurück. Er hatte violett blaues, dunkles Haar und wirkte eigentlich ganz sympathisch.
„Wer bist du?“ fragte das Kind weiter.
„Mein Name ist Macao. Master Makarov, mein Kumpel Wakaba und ich haben dich grade noch retten können.“

Angestrengt überlegte die Kleine, was ihr in den letzten Stunden widerfahren war, als das Bild ihrer toten Eltern vor ihr innerstes Auge trat. „Mama, Papa“ schniefte sie. Mitleidig sah der Magier sie an. Sie wusste dass man sie nicht retten konnte. Tränen liefen ihre Wangen hinab.

Plötzlich öffnete sich die Türe und ein kleiner Mann trat herein. Er stellte sich vor und da sie ihre Familie und ihre Heimat verloren hatte, bot er ihr an, bei ihnen zu bleiben.
Zärtlich umarmte er das kleine Mädchen, welche immer noch bitterlich weinte. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie schlimm der Anblick für sie gewesen sein muss. Immer wieder strich er ihr sanft über den Rücken.
Sie werden eine Familie für sie sein.

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